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von ENDURADO

Fuckin` cold

Eigentlich hätte ich heute liegenbleiben sollen. Beim Aufstehen war es ganze 2 Grad und bis ich losfahren konnte war das Thermometer auf 4 Grad geklettert. Kelly und Steve haben mich noch auf ein Abschiedsfrühgstück eingeladen. Als wir Goodbye sagen mussten war ich schon traurig und es hat bestimmt 50 Kilometer gedauert, bis das verflogen war. Auch wenn das Abenteuer lockt, fällt es mir immer schwer, gerade kennengelernte nette Menschen wieder loszulassen.

Die ersten Kilometer auf der Strasse waren unmeschlich kalt. Ich hatte alles an, was ich dabei hatte, aber die Kälte kroch in jeden Knochen. Das wurde dann schlagartig anders, als ich auf die Piste abgebogen bin.

Was zuerst mit etwas aufgeweichten Schotterpisten begann, wurde bald zur Schlammschlacht. Ich hab peinlichst drauf geachtet, ob ich jeden gefahrenen Kilometer auch wieder zurückfahren kann, falls ich umdrehen muss. Meine Route führte mich über einen Pass von 3.200 Meter, bis dahin waren es ca, 100 Kilometer und da kann viel dazwischen kommen, wie ich hier ja schon gelernt habe. Von Kälte war aber nichts zu spüren, dass Rühren im Schlamm hat den Kreislauf entsprechend in Gang gebracht.

Da alle Schlammpassagen erstmal auf dem Weg nach oben lagen, war mir klar, dass ich hier auch wieder runter komme, wenn ich rauf gekommen bin. Zwischenzeitlich war es aber schon grenzwertig.

Irgendwann kam dann auch wieder mehr Schnee ins Spiel und ein paar kleiner Bäche mussten durchfahren werden. Wenn dann auch die Füße nass und eiskalt sind ist auch die innere Balance wieder hergestellt.

Irgendwann war die Piste wieder trockener und ab 2.900 Meter gab es nur noch den Weg über die Asphaltstrasse, was erstens auch mal wieder Spaß gemacht und zweitens mehr Zeit zum Einsaugen der  Landschaft gelassen hat.

 

Zum Schluss finde ich einen kleinen Canyon, wo ich mir einen Platz zum Wildcampen suchen will. 

Zufällig komme ich am Campground “Promised land” vorbei. Das klingt nicht nur biblisch, sondern der Campground gehört auch der Kirche. Es sind eine ganze Reihe Jugendgruppen dort und der Empfang ist ausgesprochen herzlich. Der Preis ist sehr okay und ich werde direkt zum Abendessen eingeladen. Hallelujah.

Morgen soll es wärmer werden. 20 Grad sind vorhergesagt. Kann ich mal wieder gut gebrauchen.

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