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von ENDURADO

Onroad beauties

Was für ne Probefahrt. Um kurz nach 7 stehe ich an der Einfahrt zum Arches Nationalpark in Moab. Es ist ziemlich bedeckt heute morgen und manchmal auch ziemlich windig. Auch nicht schlecht, dann wird es nicht so schnell heiß. Für die Einfahrt in den Park musste ich online einen Zeitslot reservieren und natürlich auch Eintritt bezahlen. Ich hab mir den frühen Morgen ausgesucht, da dann das Licht normalerweise besser, die Temperaturen nicht so hoch und erst ein paar Besucher im Park sind. Der normale Urlauber schläft halt gern ein bisschen länger.

Nach einer kurzen Auffahrt in den den Park offenbart sich eine Landschaft, die ich nicht mehr kommentieren muss.

Zwischendurch kommt dann doch mal die Sonne raus und verschwindet auch wieder. Insgesamt ist es angenehm von der Temperatur und auch von der Besucherzahl. Es gibt alle paar Meter ein Parkbucht zum Fotografieren und an den Highlights auch größere Parkplätze. Heute morgen ist hier nichts überfüllt. Ich hör auch nur American English. Wenig internationales Publikum.

Die absolute Hauptattraktion sind die sogenannten Windows. Zum Beispiel das erste Bild zu diesem Beitrag. Man kann überall in diesem Nationalpark in kleine Wanderrouten einsteigen, die man vermutlich für sich alleine hat. Die meisten Besucher dürften sich kaum weiter als 100 Meter von ihrem Auto entfernen. Mehr geht für mich auch nicht, schließlich hab ich Jacke, Hose und Crossstiefel an. Das Publikum ist gut gemischt von Mr und Mrs Popcorn mit Cola bis zum Modelpärchen für stylisches Outdoor-Equipment.

Nach vier Stunden und 100 Kilometern Fahrt durch den Park hab ich genug. Bögen, Felsen, Tore und Löcher gibt es endlos, aber ich kann und will mir auch nichts Alles angucken. Ich hab nämlich Hunger. Es gab nix zum Frühstück heute Morgen. Also fahre ich zurück nach Moab in ein schönes Café mit Terrasse. Vor der Terrasse wird Wasser zerstäubt, very nice.

Mit Janice und Robert aus Oregon bin ich dort länger ins Gespräch gekommen. Sie ziehen einen großen Trailer zum Wohnen hinter sich her. Machen das zu ersten Mal und sind den 2. Tag unterwegs. Sie hatten eine große Pfefferminz-Farm in Oregon und haben an Nestle und vorher an Macintosh Pfefferminz für After Eight geliefert. Er ist 71 und ich habe so den Eindruck, dass er überhaupt erst zum ersten Mal eine Tour macht. Er stellt tausend Fragen zum Motorrad und wo ich damit überall schon war. Wie alt ich denn sei und dass man für so eine Tour körperlich ein Stück in Form sein muss. Irgendwie fühlt es sich so an, als hätte er sowas auch gerne mal gemacht, traut es sich aber nicht mehr zu. Sie hingegen war schon in Berlin und München und ist begeistern vom German ICE. Hört man auch häufiger. Berlin hat ihr nicht gefallen. Die Leute sind so impolite. Alright Janice.

Für mich gibt´s nen fetten und leckeren Burrito und dann beginnt der zweite Teil der Probefahrt. Landschaftlich wird´s jetzt natürlich schwer noch einen drauf zu legen. Aber ich probier´s mal mit dem Castle Valley. Moab hätte Auswahl für mindestens 14 Tage, aber es muss ja irgendwie weiter gehen.

Die Strasse führt durch einen weiten Canyon direkt am Colorado River entlang. Hört sich sehr nach Marlboro an finde ich. 

In diesem Tal stehen zwei Felsformationen, die an Burgen erinnern. Eine schöne Straße windet sich durch das Tal und am Ende hoch zu einem Aussichtspunkt in 2.300 Metern Höhe. Mal wieder ein bisschen Schräglage tut auch sehr gut.

Und von dort siehrt’s dann eben so aus. Die epische Größe der Landschaft kann man erst jetzt erfassen. Und den Kontrast. Ich stehe nämlich mitten im Grünen bei angenehmen Temperaturen, während ich das Foto mache. Zurück ins Tal geht´s dann über das Spanish Valley, woher der Name kommt weiß ich nicht. Aber eine ganz unspanische Entdeckung hab ich auf dem Rückweg dann doch noch gemacht.

 

Hier gibt es einen Käfer-Friedhof. Besser einen VW-Friedhof. Die Käfer sind in der Überzahl aber es gibt auch Bullys, VW Variant und ein paar Kahrmann Ghia sind auch dabei. Alle in sehr verwahrlostem Zustand. Leider war niemand da, sonst hätte ich mal gefragt, was es damit auf sich hat.

Am Ende sind etwas über 200 Kilometer auf der Uhr und die Kati hat zu keiner Zeit irgendwelche Mucken gemacht. Die fucking Benzinpumpe scheint die Ursache für die Problem gewesen zu sein. Dann trau ich mich mit ihr mal wieder raus in die freie Wildbahn.

Auf jeden Fall geht´s morgen weiter Richtung Arizona. Es soll ein paar Grad kühler werden. Die Prognose für morgen steht bei 32 Grad. Das klingt schon humaner als es heute und gestern war.

 

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