The Virginian
- Markus Schueller
- 7. Juli 2022
- USA offroad
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Trucker-Romantik darf auf einer Amerikareise nicht fehlen.
Der riesige Schwertransport hier, stand abends im Sonnenuntergang direkt vor meinem Moteltrakt. Am nächsten Morgen frühstückt der Trucker mit dem Damen von den Begleitfahrzeugen bei ruppiger Unterhaltung. Natürlich lief währenddessen lautdröhnend der Motor und der unverbrauchte Tag war dahin.
Das Alles trägt sich zu entlang der einzigen Straße von Medicine Bow. Das einzige Gebäude, das den Namen verdient, ist das altehrwürdige Hotel The Virginian.
Dort hab ich auch übernachtet, allerdings ganz ohne Ehre und Würde im benachbarten Moteltrakt.
Aber das Virginian hat tatsächlich in den oberen Stockwerken Zimmer, die so eingerichtet sind wie zu Zeiten des Goldrauschs in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Aber das alles hab ich nur besichtigt, mein Motelzimmer wurde definitiv zu einer Zeit gebaut, als der Goldrausch längst vorbei war. Und alles in diesem Zimmer war gar nicht berauschend.
Lecker war mein Frühstück hier in so einem propellerbelüfteten Separee.
Dieser Stausee war mein Ziel, aber der Weg dorthin, war durch Bauarbeiten blockiert.
Es gibt natürlich eine Umleitung und die führt mich an dieser Schlucht vorbei. Ziemlich spektakulär für so eine namenlose Erscheinung irgendwo in der Nähe einer Talsperre.
Noch spektakulärer ist, was hier vier Norweger machen. Unter der Brücke über die Schlucht ist Schatten und bei knapp 30 Grad lässt es sich hier gut klettern. Unfassbar was mit bloßen Händen und Füßen so geht.
Wyomings Weiten eignen sich nicht nur zum Endurofahren. Stellenweise sehe ich Windparks, deren Ausmaße ich nicht überblicken kann. Außer ein paar Kühen , die mir zwischendurch mal begegnen liegen diese riesigen Flächen brach. Ich fahre jetzt seit drei Tagen durch diese Weiten und habe abgesehen von den Windrädern noch keine Nutzung durch Landwirtschaft gesehen.
Zum Schluss komme ich nach einigen Umwegen am Stausee an. Dort gibt es eine Tankstelle, wie üblich mit angeschlossenem Lebensmitteladen. Hier sogar mit einem kleinen Hotelbetrieb und WLAN. Ich trinke mal ne kalte Cola und schreibe ein paar Nachrichten. Im Zelt heute Abend hab ich keinen Empfang, aber einen phänomenalen Ausblick.
Ich wohne hier sozusagen direkt am Strand, den ich mir mit 5 anderen teilen muss. Theoretisch. Ich bin der einzige, der heute Nachmittag hier schwimmen geht.