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von ENDURADO

Die Klapperschlange

Was klappert lauter als die Ventile von der Kati? Nee, ich hab´s erst gehört, als ich den Motor ausgemacht hab. Und anders als bei der Kati ist das schon Respekt einflößend. Näher als nen Meter hab ich mich nicht rangetraut. Wer´s genauer wissen will: Die Klapper ist am Ende der Schlange befestigt, also rechts unten im Bild. Ich hatte hier mit sowas nicht mehr gerechnet, war schließlich nur noch Regenwürmer gewohnt.

Ansonsten bleibt Virginia und auch West Virginia sonnig, heiß, feucht und sehr ländlich. 

Die Piste ist sehr easy, das würde auch mit der Harley gehen. Was dem einen oder anderen Harleyfahrer auch passiert, wenn er mal falsch abbiegt. Es stehen hier tatsächlich Schilder auf der Straßen, die darauf hinweisen, dass man seinem Navi in Virginia lieber nicht 100%ig trauen soll, denn die Nebenstraßen sind oft Schotterwege.

Den Tante-Emma-Laden hab ich gefunden, als ich genug Bäume gesehen hatte. Ich bin vom Trail runter auf die Straße, um auch mal was vom Land mitzubekommen und nicht nur im Wald unterwegs zu sein.

Es gibt viele solcher kleinen Grocery Stores in denen die Zeit stehen geblieben ist. Davor steht dann noch ne Zapfsäule aus den 60ern, an der es eine Sorte Sprit gibt. Echte Anachronismen entlang der Straße. 

Und gegen Abend hab ich dann wieder so eine Perle am Fluss gefunden. Ich war der einzige One-Night-Camper. Die Dauercamper waren in einem anderen Areal, dass ich noch nicht mal sehen konnte. Also hatte ich den Fluss für mich allein. Fast kitschig wurde es dann, als gegen Abend die Glühwürmchen in Schaaren flogen und zwei Rehe zu Besuch kamen. Ich schwöre, es gab nur Tee und zwei Dosen Fisch.

Diese Campgrounds sind unbemannt. Es gibt keine Rezeption, nur einen Briefkasten, in dem man das Geld und ein kleines ausgefülltes Formular werfen muss. Der Preis hierfür war 10 $. Ich hatte nur 20er, also musste ich jemanden zum Wechseln finden. Irgendwann tauchte ein Quad mit zwei älteren Herren und einem kleinen Mädchen auf. Sie versprachen mit Wechselgeld wiederzukommen. 5 Minuten später brachten sie auch noch die mindestens 80jährige Oma mit. Es gab ein großes Hallo “Aus Deutschland!?” “Welcome to America!”, Einladung zum BBQ morgen und viele Tipps, die ich ja zumindest beherzigen könnte, wenn ich denn bald wiederkäme. Die alte Frau lächelt mich die ganze Zeit wie in Trance an. Dann nimmt sie mit beiden Händen meine Hand und sagt: “Jesus schütze Dich. Er soll auf Deinen Wegen immer bei Dir sein.” An dieser Stelle, hat dann mein Englisch versagt, darauf konnte ich nichts Vernünftiges mehr rausgeben.  Und ans Fotografieren hab ich natürlich auch nicht mehr gedacht, aber den Moment kann ich mir auch so merken.

Die Nacht war, wie erwartet ruhig, weitere Tierbesuche blieben aus. Ein paar Canada-Gänse waren noch da, aber die blieben auf Entfernung. Und Bären gibt´s hier doch nicht, oder?

Heute Abend treffe ich in Moorefield eine Facebook-Bekanntschaft. David, der mir vor einigen Wochen ein paar Quellen für andere Offroad-Tracks genannt hat. Damals hatte ich noch andere Pläne für die Fahrt zur Ostküste. Wir haben dann ausgemacht, wenn ich in der Gegend bin, drehen wir mal eine Runde zusammen. Das passiert dann morgen zusammen mit seiner Frau. Für übermorgen hat sich jemand aus der BDR Orga angekündigt, wir wollen mal ein oder zwei Tage zusammen fahren. Vielleicht kriege ich ja nen Werbevertrag angeboten. :-))))) 

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